作品描述 |
Steffen Giersch
1953 Wehlen bei Dresden
Martina Giersch
1957 Dresden
Jürgen Gottschalk
1951 Dres...
Steffen Giersch
1953 Wehlen bei Dresden
Martina Giersch
1957 Dresden
Jürgen Gottschalk
1951 Dresden
Birger Jesch
1953 Dresden
Joachim Stange
1950 Zittau
Die im Jahr 1962 u.a. von Ray Johnson ins Leben gerufene Idee der Mail Art besaß, nachdem sie von einigen ostdeutschen Künstlern entdeckt wurde, in der DDR als "provokative Polit-Postkarte" einen besonderen Stellenwert:
"Dann muss irgendwer irgendwann eine Mail- Art-Postkarte an eine Adresse jenseits des Eisernen Vorhangs geschickt haben – und brachte ein paar unabhängige Geister im Realsozialismus auf einen Gedanken. Denn mit den einfach und billig herzustellenden Postkarten-Collagen ließ sich die kommunistische Obrigkeit hervorragend piesacken und auf wunderbar subversive Weise mit Graswurzelbotschaften ein klein wenig Meinungsfreiheit herstellen. [...]
Die DDR-Staatssicherheit jedenfalls machte aus Mailartisten ''Feinde''. So lautete der Name des Operativen Vorgangs gegen die besonders aktive Mail Art-Gruppe in Dresden um Birger Jesch, Jürgen Gottschalk, Steffen Giersch und Joachim Stange. […]
Gerade in den Jahren ab 1984 wurde Mail Art zu einer DDR-weiten Bewegung mit vielen Ausstellungen und subversiven Aktionen vor allem in Zusammenarbeit mit kirchlichen Friedens- und Demokratiegruppen. Joachim Stange rief 1984 zum Projekt ''Nie wieder Dresden und Hiroshima 1945'' und 1986 zu ''Tolerance'' auf und wurde bis 1989 von der Stasi bearbeitet, zwei konspirative Hausdurchsuchungen eingeschlossen. […]
Mit ungeheurem Aufwand versuchte der SED-Staat, die Verbreitung unbotmäßiger Meinungen auf dem Postweg zu verhindern." (zitiert nach Lutz Wohlrab: Mail Art. Knast für eine Postkarte. Spiegel online, 10.04.2008, abgerufen am 30.01.2025).
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